Wege aus immer wiederkehrenden Konflikten ist eines der wichtigsten Themen eines Teamleiters, um sicherzustellen, dass sich das Team mit dessen Zielen und nicht mit sich selbst beschäftigt.
Hast Du bei Dir selbst oder bei Deinen Mitarbeitern bereits Verhaltensmuster erkannt, die immer wieder zu schlechter Stimmung oder Diskussionen führen? Hat alles gut-Zureden nicht geholfen, die Schleife sich endlos weitergedreht? Hat sich vielleicht ein Teammitglied immer in die passive Rolle fallen lassen und andere – oder sogar Du als Teamleiter – mussten dann als „Retter“ einspringen?
Dann würde ich Dir gern das Modell des Dramadreiecks zur Konfliktanalyse empfehlen wollen. So siehst Du sehr schnell, wer welche Rolle innehat und warum es keinen Ausweg geben kann, solange alle fleißig mitspielen…
Anwendungsmöglichkeiten des Dramadreiecks
Ich wende diese Methode sehr gerne an, wenn ich Arbeitsüberlastungen im Team oder empfundene Ungerechtigkeiten sehe. Das kann unterschiedliche Ursachen haben – dass jemand nicht „Nein-Sagen“ kann, so handeln muss, weil er/sie es so von den Eltern beigebracht bekam oder sich nicht selbst aktivieren kann.
Durch den neutralen Blick auf den Konflikt mit Hilfe des sogenannten Dramadreiecks von Stephen Karpmann – ob nun ganz allein für Dich oder mit Deinem Team – können sich unterschiedliche Lösungen für die Situation ergeben.
Welche Rollen gibt es?
- Opfer
- Täter
- Retter
Das „Opfer“:
findet sich hilflos in einer für ihn nicht lösbaren Situation. Um sich aus dieser Situation zu befreien, sucht es nach einem „Retter“, der einen Weg aus diesem Dilemma liefert. Das „Opfer“ hat meist negative Gedankenmuster, die sein fehlendes Selbstwertgefühl widerspiegeln und diese Blockade noch verstärken. Dazu gehören Glaubenssätze, die sich bereits im frühen Leben der Person verfestigt haben. „Immer passiert mir das!“, „Ich kann das einfach nicht!“, „mit mir kann man das machen!“ oder „ich bin es nicht wert!“ sind nur einige Beispiele für solche abwertenden Sätze. Oft werden auch die Verhaltensmuster der Eltern übernommen und durch die wiederholte Bestätigung im „Opfer“ verankert. Über die Arbeit mit dem inneren Team und in der Hypnose finden meine Coachees und ich deren individuelle Sätze heraus. Die Selbstanalyse ist an der Stelle auch der erste Schritt, ein neues Verhaltensmuster zu etablieren.
Der „Täter“:
hat ein Anliegen, was er nicht erfüllt sieht, obwohl er aus seiner Sicht ein Anrecht darauf hat. Durch seine Schuldzuweisung schiebt er das „Opfer“ in seine „Opferrolle“, was diese Rolle auch annimmt – sich auf das Spiel einlässt.
Der „Retter“:
sieht den Konflikt und unterstützt das „Opfer“ in der Auseinandersetzung – entweder durch Verteidigung oder auch durch Hilfe. Oft auch auf Kosten der eigenen Ressourcen, weil der „Retter“ dieses Verhaltensmuster in seiner Kindheit angenommen hat. Manchmal schießt der „Retter“ mit seiner Unterstützung über das Ziel hinaus – übernimmt mehr Aufgaben, als dem Opfer lieb ist. Dann kann das anfängliche „Opfer“ sich genötigt fühlen, selbst zum Täter zu werden, um sich aus der für ihn übergriffigen Situation zu befreien. Der „Retter“ wird dann seinerseits zum „Opfer“ des Angriffs und fühlt sich ungerecht behandelt – „Ich meinte es doch nur gut!“ und „ich wollte doch nur helfen!“ sind ein typischer Ausdruck der einhergehenden Verwirrung des „Retters“.
Das zeigt, dass innerhalb eines Konflikts die Rollen auch getauscht werden können.
Wie Du als Teamleiter dieses Dilemma auflösen kannst und Deine Wege aus immer wiederkehrenden Konflikten findest, zeige ich Dir hier unter „Lösungswege aus dem Team-Konflikt durch die Übernahme von Verantwortung“.